Gruppentherapie
Therapeutische Gemeinschaft
Den größten Teil ihres Aufenthaltes verbringen unsere Jugendlichen in der Gruppe der Gleichaltrigen. Das Zusammenleben in einer Gemeinschaft und die Teilhabe an den Problemen und Schwierigkeiten der anderen Jugendlichen ermöglicht unter therapeutischer und pädagogischer Leitung Entwicklungsschritte, die außerhalb der Klinik nicht möglich wären.
Im Zusammenleben auf Station und in den Gruppentherapien bilden wir durch das Zusammenwirken aller Mitarbeiter und aller Patienten eine therapeutische Gemeinschaft, in der Positives wie Negatives offen angesprochen wird. Wir betrachten diese Gemeinschaft als wesentliches Instrument unserer Arbeit, die gewissermaßen den Boden und den Halt für die Einzeltherapien bildet.
Im Rückblick ...
... beschreiben Jugendliche oft die Anregungen durch andere Jugendliche als einen sehr wichtigen Therapiefaktor. Durch eine entsprechende therapeutische und pädagogische Begleitung schaffen wir die Rahmenbedingungen, um hier einen günstigen Entwicklungs- und Lerneffekt zu ermöglichen.
Das Leben und die Therapie in der Gruppe verbinden hierbei Aspekte der Therapie und der Erziehung, wobei der Übergang sehr fließend ist.
Erfahrungsgemäß sind Fortschritte, die in der Gruppe und gewissermaßen "unter Zeugen" gemacht werden, besonders nachhaltig im Leben nach der Klinik wirksam.
Die verschiedenen Gruppen
In den offenen Gesprächsgruppen werden Themen, die das Zusammenleben auf Station und den therapeutischen Alltag betreffen, angesprochen und gemeinsam bearbeitet. Hierbei schützen wir Patienten vor destruktiver Kritik durch Mitpatienten und fördern gleichzeitig konstruktive Kritik und einen angemessenen Umgang damit. Im Rahmen der offenen Gesprächsgruppen besteht auch die Möglichkeit, persönliche Themen mit Unterstützung der anderen Jugendlichen zu bearbeiten. Dies wirkt gleichzeitig dem Rückzug in ein "das bespreche ich nur mit meiner Therapeutin" entgegen und führt zu mehr Offenheit und Lebhaftigkeit im Austausch untereinander.
Viele der Jugendlichen, die zu uns kommen, haben schlechte Erfahrungen mit anderen Jugendlichen gemacht. Sie waren Opfer von Mobbing oder hatten Probleme mit Lehrern oder anderen außerfamiliären Bezugspersonen. Im Rahmen des sozialen Kompetenztrai-
nings vermitteln wir ihnen Strategien, ihre eigenen Belange auf angemessene Weise einzubringen und durchzusetzen oder auch vertretbare und vernünftige Kompromisse zu schließen.