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Therapieangebot

Einzeltherapie

Ein intensives Therapiekonzept

Methodisch sind wir integrativ ausgerichtet. Es kommen verhaltenstherapeutische Strategien und psychodynamische Vorgehensweisen zum Tragen. Bei entsprechender Indikation nutzen wir auch andere Therapieformen, z.B. zur Traumabewältigung.

Die Einzeltherapie spielt eine zentrale Rolle in unserem Therapieaufbau. Alle Jugendlichen haben mindestens drei Einzeltermine pro Woche.

Im Rahmen dieser Einzeltherapie schaffen wir eine verlässliche und verbindliche Vertrauensbeziehung zwischen uns und den Jugendlichen. Dies bietet einen zuverlässigen Rahmen, in dem die Jugendlichen schwierige und persönliche Themen ansprechen können.

Wir verstehen unsere Einzelarbeit immer als ein gemeinsames zielorientiertes Arbeiten auf Vertragsbasis. Deshalb definieren wir zu Beginn der Behandlung gemeinsam mit den Jugendlichen und ihren Eltern die Therapieziele, um so einen klar strukturierten Therapieaufbau leisten zu können. Dadurch verhindern wir, dass sich die Therapie in Nebenschauplätzen verzettelt. Selbstverständlich werden die vereinbarten Ziele im Laufe der Therapie immer wieder überprüft und ggf. auch verändert.

Das Grundkonzept unserer Arbeit ist kognitiv verhaltenstherapeutisch und lösungsorientiert. Dies bedeutet, dass wir – neben der Bearbeitung der Lern- und Lebensgeschichte und der Entwicklung eines realistischen und entwicklungsorientierten Selbstkonzeptes der Jugendlichen – Wert darauf legen, die in der Therapie erarbeiteten Veränderungen in konkretes Verhalten umzusetzen. Wir unterstützen die Jugendlichen darin, diese Verhaltensänderungen an ihrem Lebensort zu verwirklichen.

Hierfür sind die Beurlaubungen in die Familie und in manchen Fällen auch Belastungserprobungen in der Schule oder am Ausbildungsplatz wichtig. Gemäß unserer Lösungsorientierung gehen wir davon aus, dass die vielen Fähigkeiten, die zur Bewältigung des Lebensalltags in der Familie und/oder in der Schule notwendig sind, bereits vorhanden sind, und dass es unsere Aufgabe ist, die Jugendlichen darin zu unterstützen, ihr bereits vorhandenes Potential zu entdecken sowie besser und zielführender damit umzugehen.

Therapie ist Entwicklung

Oft haben die zu uns kommenden jugendlichen Patienten bisher noch nicht gelernt, Psychotherapie für sich selbst zu nutzen. Sie neigen nicht selten dazu, das Ansprechen ihrer Problematik oder von konflikthaften Verhaltensweisen zunächst als eine Suche nach Fehlern zu verstehen und verschließen sich dann verständlicherweise. Die Aufgabe der Einzeltherapie liegt daher zu Beginn oft darin, eine vertrauensvolle Beziehungsebene herzustellen, in der auch schuld- und schambesetzte Dinge offen besprochen werden können.

Die therapeutische Beziehung bietet hier einen sicheren und auch vertrauensvollen Rahmen. Die Basis hierfür schaffen wir dadurch, dass sich die Therapeutin oder der Therapeut innerlich auf den ihm anvertrauten Jugendlichen einlässt, ihm eine reale und ehrliche Beziehung anbietet und so dem Jugendlichen die Sicherheit bietet, sich wirklich auf seinen Therapeuten verlassen können.

Dieser Prozess ermöglicht es dem Therapeuten, auch in der verhaltenstherapeutischen Arbeit auf Instrumente der therapeutischen Beziehungsgestaltung und auf Phänomene der Übertragung und Gegenübertragung zurückgreifen zu können, um so den Patienten besser verstehen und ein für ihn hilfreiches Arbeitskonzept entwickeln zu können. Therapie ist für uns Kooperation in Richtung gemeinsamer Ziele. Für die Behandlung ist das oft nicht einfach, weil Patienten jeglicher Veränderung oft zwiespältig gegenüber stehen. So möchten magersüchtige Mädchen z. B. auf der einen Seite gesund werden, auf der anderen Seite aber ihr Essverhalten nicht ändern bzw. nicht zunehmen, denn die Magersucht ist auch ein Lösungsversuch für einen innerpsychischen Konflikt oder ein Beziehungsdilemma. Diese inneren Konflikte sprechen wir offen an und können so gemeinsam mit den Patientinnen andere Möglichkeiten entwickeln, dieses Dilemma zu lösen und zu bewältigen. So wird die Grundlage dafür geschaffen, dass die Patientinnen auch nach dem Klinikaufenthalt ein stabiles Leben führen und ihre natürliche Entwicklung fortsetzen können.