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Info-Center für Jugendliche

Vielen Dank für Dein Interesse an unserer Klinik.

Wir wollen Dir in den folgenden Zeilen beschreiben, wie diese Abteilung funktioniert und was Du hier erwarten kannst:

Wer kommt zu uns?

Zu uns kommen Jugendliche zwischen 12 und 18 Jahren, die eine stationäre psychotherapeutische Behandlung benötigen.

Gründe für eine Behandlung bei uns sind z.B. Essstörungen (Magersucht, Essbrechsucht, Essattacken), Depressionen, Ängste und Panik.

Manchmal führen auch Probleme bei der Verarbeitung schlimmer und belastender Lebensereignisse zur Aufnahme in unserer Abteilung. Wer zu uns kommt ist nicht „verrückt" sondern in Schwierigkeiten.

Wir suchen gemeinsam nach Auswegen und bauen bei der Lösungssuche auf den guten Fähigkeiten aller Beteiligten auf.

Wir arbeiten ausschließlich auf freiwilliger Basis und nicht unter Zwang. Weil wir keine „geschlossene Psychiatrie" sind, brauchen wir aber auch die Sicherheit, dass getroffene Absprachen und Vereinbarungen eingehalten werden. Sonst funktioniert die Arbeit in unserem Rahmen nicht.

Hier wollen wir ehrlich miteinander umgehen.

Warum in eine Klinik?

Im Rahmen unser Abteilung haben wir die Möglichkeit, ein intensives Behandlungsangebot zu machen, welches in dieser Form ambulant (also von zu Hause aus) nicht möglich wäre.

Gerade dann, wenn die Situation dort festgefahren und schwierig ist, kann es notwendig werden, einmal Abstand von einander zu gewinnen. So kann man in Ruhe und mit Hilfe von außen nach neuen Wegen und Lösungen für die eigenen Schwierigkeiten suchen.

Wir haben hier ein sehr umfangreiches und interessantes Therapieprogramm:

Es besteht aus Einzelgesprächen, Familiengesprächen, Arbeit in der Gruppe und einer ganzen Reihe von zusätzlichen Angeboten wie Kunsttherapie, Musiktherapie, Körpertherapie und Tanztherapie. Therapie muss etwas bringen, aber sie soll auch Spaß machen. Durch verbissenes Arbeiten allein ist noch niemand gesund geworden.

Das gemeinsame Leben in der Gruppe mit anderen Jugendlichen bietet eine wichtige Grundlage für unsere Arbeit. Manchmal sind diese Erfahrungen für den Behandlungserfolg genauso wichtig wie die eigentlichen Therapien. Hier können wir von einander lernen und an kreativen Lösungen für die Probleme arbeiten, die zu dem Aufenthalt in der Klinik geführt haben.

Wie läuft so eine Behandlung ab?

Zuerst gibt es ein Vorgespräch mit Dir und Deinen Eltern. Wir klären, ob eine Behandlung bei uns Sinn macht und welche Ziele wir uns setzen. Danach erläutern wir die Arbeitsweise und Regeln der Klinik und zeigen Euch die Räumlichkeiten.

In den meisten Fällen werdet Ihr nach diesem Vorgespräch wieder nach Hause fahren. Dort kannst Du mit Deinen Eltern entscheiden, ob Du unser Behandlungsangebot annehmen willst. Wenn ja, klären wir mit dem einweisenden Arzt und Deinen Eltern die Kostenübernahme und legen einen Aufnahmetermin fest. Bei Notfällen kann man das Vorgehen auch verkürzen, und wir regeln die ganzen Formalitäten erst nachträglich.

Am Aufnahmetag gibt es eine ärztliche Untersuchung. Wir reden miteinander und legen fest, wie es in den ersten Tagen weitergehen wird. In dieser Zeit erarbeiten wir auch einen Behandlungsplan, der mit Dir und Deinen Eltern besprochen wird. Diesen Plan überprüfen wir regelmäßig und passen ihn den Erfordernissen und Fortschritten an.

Gute Therapie braucht ein bisschen Zeit ...

Wenn ein Aufenthalt einen dauerhaften Fortschritt bringen soll, so geht es meistens nicht unter 8 Wochen. In dieser Zeit kannst Du natürlich Besuch von zu Hause bekommen und auch zeitweise am Sa/So nach Hause. Was muss bzw. kann man überhaupt mitbringen?

Wir werden relativ viel miteinander unternehmen, also bring ausreichend Kleider zum Wechseln mit. Pack bitte auch Badesachen, Sportkleidung, Kleidung für gutes und schlechtes Wetter ein. Du kannst auch einen CD-Player oder eine kleine Musikanlage mitnehmen, um auf dem Zimmer Musik hören zu können.

Die Taschengeldfrage für die Zeit des Aufenthaltes werden wir im Aufnahmegespräch mit Deinen Eltern gemeinsam klären.

Ach ja, und die Schule ...

... gibt es auch bei uns. Du wirst jeden Tag einige Stunden Schulunterricht haben, um den Anschluss an zu Hause nicht ganz zu verlieren und vielleicht auch ein paar Lücken aufzuarbeiten. Bring also bitte Deine Schulsachen mit.

Ich hoffe, die Infos waren hilfreich. Sollte es zu einer stationären Behandlung bei uns kommen, so werden das gesamte Team und ich alles daran setzen, dass es für Dich zu einer guten und erfolgreichen Zeit wird!

und noch was...

Auf Wunsch nehmen wir Kontakt mit den Heimatschulen auf und bieten einen aufenthaltsbegleitenden Schulunterricht in den Kernfächern. Wir kooperieren mit einer Privatschule in Baden-Baden.